Es ist sehr empfehlenswert sich mit allen von uns veröffentlichten Rezensionen bekannt zu machen, jedoch ist es ebenso interessant die Bilderbücher miteinander zu vergleichen. Was sind die Gemeinsamkeiten und was sind die Unterschiede? Was zeichnet jedes Buch aus? Dies und viel mehr erfahren Sie heute aus unserem Vergleich!

Jedes von den von uns vorgestellten Bilderbüchern stellt das Leben während der Zeiten, in den Deutschland geteilt war, dar, jedoch sind die Weisen, auf der die Autoren die deutsche Geschichte übermitteln, in jedem Buch ein wenig anders. Auf den ersten Blick kann man schon feststellen, dass die Texte unterschiedlich lang sind. Dies zeigt, dass man die Geschichte der DDR-Zeiten, die sehr komplex ist, sowohl sehr ausführlich als auch kurz und knapp überbringen kann. Für einen einmaligen Unterricht für jüngere Kinder sind die kürzeren Geschichten vorteilhafter. Man kann jedoch die etwas dickeren Bücher für eine längere Zeit von mehreren Unterrichtseinheiten planen und jedes Mal ein Fragment lesen und besprechen. Diese Lösung hat ebenso gewisse Vorteile. Erstens wird das komplexe Wissen über Zeit verteilt, sodass es leichter zu verstehen und zu merken ist. Zweitens können Sie jedes Mal den Teil der Geschichte, der bis dahin schon erzählt wurde, mit Kindern wiederholen. Darüber hinaus, gibt es in der Variante mehr Zeit für eventuelle Diskussionen und zusätzliche Materialien.

„Hübendrüben“, „Das Wende-Bilderbuch“ und „Drüben und Drüben“ zeigen eine Geschichte von zwei Freunden oder Familienmitgliedern. Es ist für Kinder einfacher dem Handlungsverlauf zu folgen und sich mit den Hauptfiguren anzufreunden. Andererseits stellt „Da war mal was… Erinnerungen an hier und drüben.“ mehrere Geschichten von verschiedenen Figuren dar. In dem Buch können Kinder ganz unterschiedliche Perspektiven vom gleichen Thema sehen und dadurch ein komplexeres Wissen erlangen. Darüber hinaus zeigt die Vielseitigkeit der Geschichten die Komplexität des Themas. Der unterschiedliche Umgang fördert Wissen und Empathie der Kinder.

Die meisten Figuren, die in den vorgestellten Bilderbüchern vorkommen, sind Kinder und Jugendliche. Dies hat einen großen Einfluss auf die Rezeption der Geschichten. Kinder können sich dadurch mit den Hauptfiguren identifizieren, was die Verständigung des Themas erleichtert. Alle vier Bücher zeigen auch den Kontrast zwischen dem Leben in der DDR und dem in der BRD durch zahlreiche Vergleiche. In „Hübendrüben“ und „Wende-Bilderbuch“ sind diese besonders klar dargestellt. Durch die direkten Vergleiche verstärkt man den Unterschied zwischen DDR und BRD, was für Kinder schwierig vorstellbar sein kann.

Trotz aller Gemeinsamkeiten, hat jedes von den Büchern eigene Besonderheiten, die das Buch auszeichnen. Franziska Gehm zeigt in „Hübendrüben“ den Vergleich zwischen DDR und BRD jeweils auf zwei benachbarten Seiten. Jeder Aspekt, den sie anspricht, ist von beiden Perspektiven direkt dargestellt. Eine sehr interessante Weise um den Vergleich zu präsentieren zeigen Harriet Grundmann und Susanne Vogt im „Wende-Bilderbuch“. Da werden zwei parallele Geschichten, die gleichzeitig passieren, jeweils auf beiden Seiten des Buches angefangen und von da aus erzählt. Letztendlich treffen sich sowohl beide Geschichten als auch die Hauptfiguren in der Mitte des Buches. Die Besonderheit von „Da war mal was… Erinnerungen an hier und drüben“ sind die verschiedenen individuellen Geschichten und Berührungspunkte mit dem Thema. „Drüben und Drüben. Zwei deutsche Kindheiten“ hingegen sticht aus unseren Büchern heraus. Erstens schon dadurch, dass es keine Bilder verwendet. Darüber hinaus unterscheidet es sich stark durch viele Aspekte der Erzählungsform. Das Buch ist an ältere Kinder bzw. Jugendliche gerichtet und verfügt dadurch über andere Methoden der Erzählung.

Die Vielfalt an Form der Bilderbücher, die das gleiche Thema behandeln, gibt Ihnen zahlreiche Möglichkeiten um einen interessanten Unterricht zu planen und durchzuführen. Da es so viele verschiedene Bücher über die Wendezeit gibt, können Sie das Buch an das Alter und die Interessen der Kinder genau anpassen. Die unterschiedlichen Perspektiven, die die Vielfalt anbietet, ermöglicht Ihnen das Thema der DDR mit mehr als einem Buch vorzustellen. Da die Form der Bücher unterschiedlich ist, werden Ihre junge Leser nie gelangweilt sein.

Roksana Kacprzak

Quellen:
Flix (2009): Da war mal was… Erinnerungen an hier und drüben. Carlsen.
Grundmann, Harriet; Susanne Vogt: Das Wende-Bilderbuch. Die Geschichte von Anni aus Ost-Berlin und Janosch aus West-Berlin, 2009. Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG, Münster.
Ritter, Alexandra et al. (2016). Über Grenzen schreiten. Bilderbücher über die DDR. In: Die andere deutsche Erinnerung (Hrsg): Carolin Führer. Göttingen: V&R unipress.
Schmidt, J., Wagner, D. (2019): Drüben und drüben – zwei deutsche Kindheiten. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg.


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